Förderverein

Drei-Brüder-Schacht

Nach der Stilllegung des Kraftwerkes 1972 verfiel der Drei-Brüder-Schacht in einen Dornröschenschlaf, wie so viele Denkmäler in Sachsen. Lediglich das leise Brummen der Transformatoren in der Schaltanlage hielt ungeliebte Besucher wohl davon ab, in den Gebäuden auf Souvenirjagd zu gehen.

Dass sich Interessierte legal und vielleicht sogar mit Unterstützung um ein Technisches Denkmal wie dieses kümmern konnten, eröffnete sich mit den gesellschaftlichen Umbrüchen 1989. Enthusiasten, die das Kraftwerk aus unterschiedlichen beruflichen Perspektiven kannten, gründeten einen gemeinnützigen Verein. Mit vereinten Kräften sollte es doch gelingen, nicht nur das Gebäudeensemble über Tage zu erhalten, sondern mit der Reaktivierung des Kraftwerkes sogar kostendeckend wirtschaften zu können.

Schnell wuchs die Mitgliederzahl, denn die Idee des „Sauberen Stroms aus der Tiefe“ erfasste die Menschen nicht nur in der unmittelbaren Region. Es gelang, dem Verfall Einhalt zu gebieten, die Dächer neu einzudecken, Fenster instand zu setzen und auch das Äußere wieder ansehnlich zu machen.

Und das Kraftwerk unter den Füßen der Aktiven? Schnell wurde klar, dass es mit der Reaktivierung der historischen Technik nicht gelingen würde. Die Anforderungen der Neuzeit einerseits an den Kraftwerksbetrieb und andererseits an die Sicherheit im Bergbau erzeugten mannigfaltige Reibungsflächen. Kühne, kreative Pläne wurden entworfen und diskutiert. Immer wieder suchte der Verein nach Partnern in Politik und Wirtschaft, immer wieder trat Ernüchterung ein, weil die Randbedingungen einfach nicht stimmen wollten.

Während sich die Mitglieder von den Entwicklungen „unten“ nicht entmutigen ließen, setzten sie „oben“ in vielen Stunden ihrer Freizeit alles daran, ihr Denkmal mehr und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu heben. Den nachfolgenden Generationen musste unbedingt der Blick auf diese interessante Variante der Wasserkraftnutzung vermittelt werden. So kam es zum letztendlich 2008 vollendeten Projekt der Umweltausstellung „WassErleben“. Die Stadt Freiberg, das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und viele Unternehmen der Region waren daran beteiligt.

Rückblickend über die über 30jährige Geschichte seit der Vereinsgründung ist viel vorwärts gekommen. Zahlreiche Besucher konnte der Verein begrüßen, vor allem auch während der jährlichen Dampfmodellbau-Ausstellungen, den „Tagen der sauberen Kraft“ und den traditionellen Mettenschichten auf dem historischen Gelände. Das einmalige Ambiente wird mittlerweile auch für private Feierlichkeiten genutzt. Auch die Wasserkraftnutzung ist nicht aus den Augen verloren: wenn auch nicht im großen Maßstab, so soll zukünftig ein Pico-Kraftwerk das untertägig zufließende Wasser energetisch nutzen.

Verehrte Leserin, verehrter Leser,

ein solches Kraftwerk in 270 Metern Tiefe ist schon eine Herausforderung. Kreativität, Ingenieurgeist und Muskelkraft sind dafür sehr gefragt. Werden Sie Mitglied, um wie vor über 100 Jahren neue Perspektiven der Energiegewinnung in der Praxis zu demonstrieren. Wer kann schon von sich behaupten, die Synergie zwischen Fluch und Segen des Bergbaus positiv zu befördern … Betreiber eines einmaligen Wasserkraftwerkes zu sein?

Junge Menschen und Technik

Saubere Energie aus der Tiefe zu holen war vor über 100 Jahren eine revolutionäre Idee. Heute, in Angesicht offensichtlicher Klimaveränderungen nicht nur über CO2- Vermeidung zu diskutieren, sondern auch praktische Lösungsansätze zu liefern, ist eine echte Herausforderung.

Wir laden Euch ein, sich dieser Herausforderung zu stellen. Macht Euch mit alter und neuer Technik vertraut, kommt mit Fachleuten ins Gespräch. Wer das Innere einer Maschine nicht nur auf Bildern sah, sondern selbst in den Händen hielt, versteht ihr Funktionieren. Werdet „Schrauber“ oder leistet uns mit Euren Erfahrungen im Umgang mit den digitalen Medien, Euren Ideen für coole Workshops, Exkursionen und andere Veranstaltungen Unterstützung.

Ihr seid herzlich eingeladen, unserem einmaligen Technik-Klub beizutreten.